Frühjahr 2019
​
Projektskizze (eine der ersten)
​
​"Dein Leib und seine große Vernunft"
Nietzsche, Zarathustra
Das Schweigen der Dafne - Tanz/Musiktheaterstück nach Motiven aus Ovid Metamorphosen
Der Mythos von Apoll und Dafne wie ihn Ovid in seinen Metamorphosen erzählt, ist die Geschichte einer unmöglichen Liebe:
ER, sprachmächtig, wirbt um sie. SIE bleibt stumm. Was sie empfindet, sagt ihr Körper, sagt sie durch ihren Körper.
Übersetzt für die Musiktheaterbühne: Dafne ist Tänzerin. Apoll ist Sänger.
Ein Zweipersonenstück als Spagat der Gattungen, als experimentelle Begegnung mit ungewissem Ausgang.
Apoll und Dafne treiben aufeinander zu. Was entsteht aus dieser Kollision?
Bei Ovid folgt die Geschichte von Apoll und Dafne der Geschichte von der großen Sintflut. Ein Kontext, den Das Schweigen der Dafne ernst nimmt: Die Begegnung der Geschlechter nicht zu trennen von der Drohung der Sinnlosigkeit.
Ein Stück über den Verlust und das Verlieren, über das Suchen, über Verwandeln und Wiederfinden in anderer Gestalt.
Ein Stück über Metamorphosen und wohin sie (uns) treiben: SIE sieht IHN. ER sieht SIE.
In der langen Geschichte der Bühnenadaptionen von Apoll und Dafne sucht Das Schweigen der Dafne nach neuer Verortung. Komposition, Libretto, Darsteller, Musiker vor ungewohnten Herausforderungen: Wie verwandlungsfähig sind singender und tanzender Körper? Eine Frage, die das Stück übersetzt in eine veränderte Balance von Konzeption und Konzept, Komposition und Improvisation.
Das Schweigen der Dafne: Tanz und Gesang zwischen Gebärdensprache und Augenmusik.
​
​
​
​
​
​
Herbst 2020
​
Herzlich willkommen auf dafne.online!
Sie befinden sich hier auf der Website einer Künstler/Autoreninitiative
aus Düsseldorf, Köln, Luxemburg.
Auf dafne.online berichten wir über den Fortgang des Theaterprojekts
​​DAS SCHWEIGEN DER DAFNE
Musiktheater für eine Tänzerin, einen Schauspieler, Kammerensemble
Am Anfang dieses Theaterprojekts stand eine Begegnung. Schauplatz: Trier. Opening Festival 2018.
Nach der Premiere des Musiktheaterstücks Ein Zimmer für sie allein (dies die erste Zusammenarbeit zwischen der Kölner Komponistin Christina C. Messner und mir, dem Düsseldorfer Autor Georg Beck) waren wir gemeinsam im Publikum, als die Luxemburger Tänzerin Annick Pütz ihre Solo-Performance Hüllen vorstellte.
Ein Auftritt, der bei uns beiden einen tiefen Eindruck hinterließ.
Bei mir hatte diese Performance eine Idee ausgelöst. Jahrelang hatte ich mich nämlich gefragt, weshalb die Komponisten Jacopo Peri, Heinrich Schütz, Georg Friedrich Händel, Richard Strauss die Figur der verfolgten Nymphe in ihren Dafne-Opern ausgerechnet als eine singende Stimme eingerichtet hatten? Beim römischen Schriftsteller Ovid, im Kapitel Apollo und Dafne aus den Metamorphosen - gemeinsame Quelle für noch jede Dafne-Oper - ist sie ja als prinzipiell stumme Rolle konzipiert.
​
Sollte es nicht möglich sein, fragte ich mich, der Dafne anders gerecht zu werden?
Wie wäre es, wenn sie ohne Worte, stumm, schweigend ist - und doch redend, mit dem Körper?
​
Könnte die Dafne Tänzerin sein?
​
Das war die Idee, die Frage und der Anfang.
​Und dann funkte auf einmal die Geschichte in unsere Vorbereitungen hinein - eine zweite Dafne kam ins Spiel, setzte sich in diesem Spiel fest: Daphne Caruana Galizia, die investigativ arbeitende maltesische Journalistin, die im Oktober 2017 ermordet worden war.
In immer neuen Nachrichten erfuhren wir von den Hintergründen dieses Verbrechens, von den Recherchen der Daphne Caruana Galizia zu Staatskorruption und Geldwäsche, wir lasen ihren Blog "running commentaries" und wir entdeckten auch die private Daphne, ihre Liebe zur Natur, dass sie eine Gartenfreundin war, dass sie Blumen gesammelt und getrocknet hatte. Es berührte uns.
​
Diese zweite Dafne blieb, wurde Bestandteil des Theaterstücks, des Projekts.
Wie diese beiden Dafnes zueinander stehen - es war und es ist für uns eine der entscheidendsten Fragen.
Sie beschäftigt uns noch immer.
​
​
​
29. November 2020
​
Alte Farbwerke Düsseldorf
Halle 21
​
Videodokumentation
Kamera und Schnitt: Susanne Diesner
​
​
​
03. Dezember 2020
​
Alte Feuerwache Köln
Große Bühne
Donnerstag, 3. Dezember 2020
20 Uhr
Melchiorstraße 3
​
Annick Pütz Dafne
​Alexander Steindorf Apoll
Christina C. Messner Violine
Janko Hanushevsky E-Bass
Dorrit Bauerecker Akkordeon
Arturo Portugal Schlagwerk
Christina C. Messner Komposition
Georg Beck Libretto
Anna Magdalena Beetz Regie
Monika Frenz Bühne
Ele Bleffert Kostüme
Karten
15 € / 10 €
​
24. Juli 2021
​
Opening Festival Trier
​
Samstag, 24. Juli 2021
TUFA – Kultur- und Kommunikationszentrum
​
Dafne-Lecture
Das Schweigen der Dafne
Publikumsgespräch
​
​
8. Dezember 2021
​
ALTE FEUERWACHE
Köln
Melchiorstraße 3
Mi, 08. Dezember 2021, 19 Uhr
​​
​10. Dezember 2021
KULTUR BAHNHOF ELLER
Düsseldorf
Vennhauser Allee 89
Fr, 10. Dezember 2021, 19 Uhr
​
​
​