16. Oktober 2021. - Genau heute vor vier Jahren wurde Daphne Caruana Galizia ermordet. Mit ihren Enthüllungen hatte die Journalistin die Geschäfte einer Clique aus korrupten Politikern, gewaltbereiten Wirtschaftsverbrechern gestört. Man hat sie beseitigt. Die Mörder, diejenigen, die das schmutzige Handwerk übernommen haben, sitzen im Gefängnis - und schweigen über die Hintermänner. Wer den Mord in Auftrag gegeben hat, ist bis heute unaufgeklärt. Die Mitverantwortung des maltesischen Staates, der Regierung wurde mittlerweile festgestellt. Nur die Klarnamen sind immer noch unbekannt. Der Prozess geht weiter.
Eine Lage, die uns nicht unberührt lässt. Wie uns das Schicksal der Journalistin überhaupt mitgenommen, unser Theaterprojekt entscheidend geprägt hat. Heute werden wir erneut daran erinnert: Zwei Monate vor der Uraufführung eines Stücks - "Das Schweigen der Dafne" -, das den Mordfall auf Malta verknüpft mit der Geschichte einer anderen Dafne. Die Vorlage zu dieser anderen Dafne stammt vom römischen Schriftsteller Ovid, der dafür seinerseits eine jahrhundertealte Überlieferung ausgewertet hat. Soweit reicht das zurück.
Welche Verbindung besteht zwischen diesen beiden Dafnes?
Es ist die zentrale Frage - auch unseres Stücks.
Dass es eine Verbindung gibt, geben muss, hat nicht zuletzt die Familie der Ermordeten gespürt. In der Dezember-Ausgabe 2017 von TASTE&FLAIR, der von Daphne Caruana Galizia herausgegebenen Publikumszeitschrift, hat die Familie den Bezug öffentlich gemacht - mit dem schönen Apollo und Dafne-Gemälde des Renaissance-Malers Piero del Pollaiolo. Es ist uns eine Freude, dies hier zu dokumentieren.
© The Daphne Caruana Galizia Foundation (reproduced with permission)
Daphne Caruana Galizia founded and edited Taste&Flair magazine in 2004.
It is now published by The Daphne Caruana Galizia Foundation.
This editorial appeared in the December 2017 issue (reproduced with permission).
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